Bewerten Sie Ihre Klimarisiken

Ihr Klima verstehen

Der größte Faktor, der das menschliche Leben bestimmt, ist das lokale Klima. Anbaupflanzen, Lebensstile, Wohnverhältnisse und technologische Bedürfnisse werden alle von ihm bestimmt. Das Leben in der Antarktis unterscheidet sich natürlich grundlegend vom Leben in der Sahara. Vielerorts haben Wetterereignisse schon immer eine Gefahr für die Menschen dargestellt. Diese extremen Wetterereignisse lassen sich im Allgemeinen in sechs Kategorien einteilen: Überschwemmung, Dürre, Hitzewelle, Flächenbrand, starke Winde und Kälte.

Durch den Klimawandel werden diese Ereignisse sowohl häufiger als auch extremer. Vielleicht haben Sie bereits eine ernste Gefahr erlebt, oder Sie sind sich eines erhöhten Risikos bewusst. In jedem Fall ist der Ausgangspunkt für die Bewertung Ihres Klimarisikos das Verständnis des lokalen Klimas.

Das Klima ist ein sehr lokales Phänomen. Die drei Schlüsselfaktoren, die das Klima bestimmen, sind der Breitengrad, die kontinentale Lage und die Höhenlage, die sowohl große Klimazonen als auch kleinere lokale Mikroklimata schaffen. Diese wiederum bestimmen die Regen- und Schneefallmuster, die vorherrschenden Winde, die Pflanzenarten, die Länge der Jahreszeiten sowie die durchschnittlichen Höchst- und Tiefsttemperaturen. Kein Ort gleicht dem anderen, und die Unterschiede innerhalb der Klimazonen können enorm sein.

Verschaffen Sie sich zunächst ein klares Bild von Ihrem lokalen Klima und den damit verbundenen Risiken. Dies kann durch persönliche Beobachtung, die zahlreichen Online-Informationsquellen und/oder Bücher oder Kurse zu diesem Thema geschehen. Sie müssen auch das örtliche Mikroklima berücksichtigen. So bestimmt beispielsweise die Ausrichtung eines Hangs nach Norden, Süden, Osten oder Westen, wie die Sonne auf den Hang trifft und damit die Temperatur und Feuchtigkeit. Andrew Millisons "Permaculture Design Tools for Climate Resilience" bietet einen gründlichen Prozess zur Bewertung des lokalen Klimas.

Mehr extreme Wetterereignisse sind die härteste Auswirkung des Klimawandels, aber es gibt noch eine Reihe anderer. Dazu gehören eine veränderte Anfälligkeit für Krankheiten (Menschen, Pflanzen und Tiere), neue oder vermehrte Schädlingsbefall und Auswirkungen auf lokale Ökosysteme. Eine der am häufigsten beobachteten Veränderungen ist der frühere Frühlingsbeginn und eine längere Vegetationsperiode, was für die Landwirte von Vorteil ist, aber auch die geografische Verteilung von Vögeln, Tieren, Wildpflanzen und Nutzpflanzen verändert.

Reagieren auf Risiken

Wenn Sie Ihr lokales Klima und dessen Veränderungen kennen, können Sie mögliche extreme Wetterereignisse, die Sie erleben könnten, als Gefahren identifizieren. Schätzen Sie sorgfältig ab, wie groß Ihr persönliches Risiko in Bezug auf diese Gefahren ist; ein Haus auf einem Hügel ist beispielsweise weniger durch Überschwemmungen, aber stärker durch Wind gefährdet. Denken Sie daran, dass es selbst dann, wenn Ihr eigenes Haus gut geschützt ist, zu Unterbrechungen der Strom- oder Wasserversorgung oder der örtlichen Lebensmittelversorgung kommen kann.

Es gibt gute Online-Tools, die Ihnen dabei helfen, Ihre Risiken eingehender zu analysieren, vielleicht zusammen mit Ihren Nachbarn oder Ihrer Gemeinde, wie z. B. der UKCIP Adaptation Wizard und das US Climate Resilience Toolkit

Aber im Moment reicht es aus, zu wissen, welche Arten von extremen Wetterereignissen das größte Risiko darstellen. Auf diese Gefahren zu reagieren, bedeutet zwei Dinge:

1. Gestaltung von Haus und Grundstück zur Minimierung möglicher Schäden
2. Wissen, was unmittelbar vor, während und nach einem extremen Wetterereignis zu tun ist.

In den meisten Fällen können einfache Maßnahmen die Gefahr und den Schaden erheblich verringern. Überlegen Sie anhand dieser kurzen Liste von Fragen, welche der vorgeschlagenen Maßnahmen am wirksamsten sein werden:

• Was kann ich mir leisten? Die wichtigsten Einschränkungen werden Geld, Arbeit und Zeit sein
• Welche Maßnahmen sind eine lohnende Investition? Vergleichen Sie die Kosten für die Umsetzung mit dem erwarteten Nutzen
• Wen könnte ich noch einbeziehen, um diese Aktion wirksam zu machen? Überlegen Sie, wie Sie die Arbeit, die Kosten und den Nutzen teilen können.
• Welche Maßnahmen können kombiniert werden, um das Risiko für mehrere Gefahren zu verringern?
• Gibt es Behörden oder Einzelpersonen, die bereits entsprechende Anpassungsmaßnahmen durchführen? Wenn ja, müssen Sie vielleicht gar nicht tätig werden, oder Sie könnten sich beteiligen.

Entscheiden Sie schließlich, welche Option(en) in welcher Reihenfolge umgesetzt werden soll(en), und legen Sie sie in einem detaillierten Plan fest. Ziehen Sie ein stufenweises Vorgehen mit diskreten Meilensteinen in Betracht. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln!

Bildnachweis: 1) ShaunHolloway-ChrisGallagher-MaxLarochelle auf Unsplash 2) Quarrie Fotografie - https://www.flickr.com/photos/quarriephotography/11443527473/
3) mitodru-ghosh-758353-unsplash.jpg